Ernährung bei Krebs
Ernährung ist mehr als nur Nahrungsaufnahme – sie kann Kraft spenden, Lebensqualität verbessern und den Körper in einer herausfordernden Zeit unterstützen. Auf unserem Infoportal möchten wir Ihnen zeigen, wie eine individuell abgestimmte Ernährung während der Krebsbehandlung helfen kann, besser mit der Therapie umzugehen und sich insgesamt wohler zu fühlen. Da jeder Mensch individuell ist, ist es besonders wichtig, die Ernährung auf die persönlichen Bedürfnisse abzustimmen. Unser Ziel ist es, Sie dabei zu unterstützen, passende Ernährungsstrategien für Ihre persönliche Situation zu finden.
Auf dieser Seite finden sie Kontaktadressen zu qualifizierten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern, die Sie bei Bedarf weiter begleiten können.
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Kein richtig oder falsch - Ernährung und Krebs
Ernährung spielt eine wichtige Rolle im Alltag, besonders bei Krebspatienten. Sie beeinflusst das Wohlbefinden und die Behandlung. Wenn man Krebs hat, kann es sein, dass der Appetit und der Geschmack sich verändern, was die Ernährung erschweren kann. Deshalb ist es wichtig, die Ernährung individuell anzupassen und auf das eigene Wohlbefinden zu achten.
Es gibt kein richtig oder falsch bei der Ernährung während der Krebstherapie. Wichtig ist, dass man das isst, was einem gut schmeckt und gut tut. Bei der Suche nach verlässlichen Informationen sollte man auf seriöse Quellen wie den Deutschen Krebsgesellschaft oder die Landeskrebsgesellschaft zurückgreifen, da im Internet viele widersprüchliche Ratschläge kursieren.
Verzicht auf Zucker
Zum Thema Zucker: Krebszellen brauchen zwar Zucker, aber das bedeutet nicht, dass man Zucker komplett meiden muss. Ein zu viel an Zucker, vor allem in Süßigkeiten und zuckerhaltigen Getränken, sollte man reduzieren, aber gelegentlich Süßes ist okay. Eine komplette Zuckerentfernung bringt keinen Vorteil im Kampf gegen den Krebs.
Verbesserte Lebensqualität
Ernährung kann auch die Lebensqualität verbessern. Sie gibt Kraft, Freude und Trost, stärkt das Selbstvertrauen und verbindet Menschen. Es gibt keinen festen Weg, um den Krebs zu beeinflussen, aber eine bewusste Ernährung kann helfen, sich besser zu fühlen und den Alltag zu erleichtern. Wichtig ist, dass man das Essen genießt und es an die eigene Situation anpasst.
Ernährung bei Krebs - Was ist jetzt wichtig?
Was man während der Krebstherapie isst, hängt von der individuellen Situation ab, zum Beispiel von der Art der Behandlung, Nebenwirkungen wie Appetitlosigkeit oder Verdauungsproblemen, Unverträglichkeiten oder Operationen.
Gewicht stabilisieren
Wichtig ist, das Gewicht stabil zu halten, damit der Körper genug Energie für die Therapie hat. Es ist ratsam, regelmäßig zu wiegen und bei Gewichtsverlust Maßnahmen wie hochkalorische Ernährung zu besprechen.
Hoher Bedarf an Eiweiß
Auch der Eiweißbedarf ist erhöht, um Muskelmasse zu erhalten und die Genesung zu fördern. Während einer Krebstherapie sollte man täglich etwa 1,2 bis 1,5 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen, verteilt auf mehrere Mahlzeiten. Gute Eiweißquellen sind z.B.
- Joghurt
- Käse
- Fisch
- Fleisch
- Nüsse
- pflanzliche Alternativen
Tagesbeispiel für erhöhte Eiweißzufuhr anhand einer Person mit 70 kg und einem Eiweißbedarf von 84g (1,2g pro kg Körpergewicht)
Frühstück: 200g Hüttenkäse (22g) mit Apfel (0,5g)
Mittagessen: 150g Lachs (30g) mit 150g Gemüse (4g) und 150g Kartoffeln (3g)
Zwischenmahlzeit: Tasse Buttermilch (5g)
Abendessen: 200g weiße Bohnen in Tomatensoße (11g) mit 30g geriebenem Käse (8g) oder 200g Chili con Carne (20g) mit 1 Semmel (5g) und Butter
Mangelernährung
Es ist wichtig, auf Anzeichen von Mangelernährung zu achten, da schon ein leichter Gewichtsverlust von 5 % in drei Monaten ausreichen kann, um den Körper zu schwächen. Mangelernährung kann zu Kraftverlust, schlechterer Wundheilung, mehr Komplikationen und geringerer Therapietoleranz führen. Deshalb sollte man frühzeitig auf das Gewicht und die Ernährung achten und bei Bedarf eine qualifizierte Ernährungsberatung in Anspruch nehmen.
Verträglichkeit und Wechselwirkungen
Zudem sollten Lebensmittel gewählt werden, die gut vertragen werden und Beschwerden lindern. Wechselwirkungen zwischen bestimmten Lebensmitteln und Medikamenten, wie Grapefruit oder Johanneskraut, sollten beachtet werden. Es gibt keine speziellen Lebensmittel oder Diäten, die den Krebs heilen können, und Krebsdiäten werden nicht empfohlen.
Wichtig ist, individuell zu essen, was gut tut, und bei Fragen frühzeitig professionelle Unterstützung zu suchen.
Weiterführende Informationen
Beratungsstelle für Ernährung
Patientenhaus des CCC München
80336 München
eat what you need - Was essen bei Krebs?
Kooperationspartner des CCC München am LMU Klinikum